Versuch 2:
Vor dem Grab seines besten Freundes erinnert sich Toni Bandel an eine bewegte Vergangenheit. An einen letzten gemeinsamen Kampf, der ihn von seinem besten Freund für immer trennte. Sie waren doch die größten gewesen, hatten die ganze Stadt beherrscht. Als Wölfe an der Spitze der Gangs Limbachs. Sie hatten nichts mehr zu fürchten gehabt, bis eines Tages alles in sich zusammen brach. Ein heimtückischer Überfall ihrer Erzfeinde, der Red Dragons, vernichtete die stolze Gang und ihren Anführer.
Fünf Jahre war das nun schon her und noch immer wünschte Toni, er wäre seinem Freund in den Tod gefolgt, denn die Zustände in Limbach hatten sich seit damals extrem verändert. Die letzten Wölfe waren Ziele ständiger Angriffe und weder Tonis Racheschwur, noch sein unermüdlicher Kampf gegen die Feinde, brachte die alten Zeiten zurück, bis ihn schließlich ein Anruf aus den USA nach New York ruft. Zu nächst lehnt Toni ab, den weiten Weg auf sich zu nehmen, als sein Leben in der Heimat jedoch unerträglich wird, gewinnt das zugeschickte Flugticket immer mehr an Reiz und schließlich findet er sich im Flugzeug Richtung USA wieder.
In New York angekommen trifft er auf einige lang vermisste Freunde, die sich vor ihren gemeinsamen Feinden hier her geflüchtet hatten. Unter ihnen findet Toni, zu seinem Entsetzen, seinen besten Freund wieder. Enrico River, der für Tod gehalten Anführer der Wölfe, lebte! Einfach so und ohne sein Wissen. Fassungslos steht Toni ihm gegenüber.
Die Wiedersehensfreude wird allerdings schnell durch den katastrophalen Zustand Enricos getrübt. Jegliche Lust am Leben hat dieser verloren, versucht sich in ständigen Selbstmordversuchen vor der Welt zu flüchten. Die tagelange Folter in der Heimat und der Verlust so vieler Freunde, für dessen Tod sich Enrico die Schuld gibt, haben den jungen Mann gebrochen. Von Alpträumen verfolgt und von seinen Ängsten beherrscht, schließt er sich in seinem Zimmer ein und lässt keinen Menschen an sich heran.
Selbst Toni fällt es schwer mit dem alten Freund klar zu kommen, dabei hätten sie gemeinsam endlich alles ändern können. Wenn der Anführer zurück war, gab es wieder Hoffnung für die letzte Wölfe. Enrico aber sträubt sich heftig gegen den Gedanken an eine Rückkehr. Tonis Einfluss allein reicht nicht aus, um ihm den Lebensmut zurück zu geben. Schließlich fliegt Toni allein in die Heimat zurück, um neue Kräfte zu sammeln. Dort weiht er Enricos großen Bruder Raphael in das Geheimnis ein und zwingt Enrico zu einem Gespräch mit ihm, aber auch Raphael scheitert. Zu einer Rückkehr lässt sich der alte Anführer einfach nicht überreden. Ratlosigkeit machte sich breit.
Schließlich kommt Toni der Zufall zur Hilfe. Der kleine Rene, Enricos ältester Sohn, überredet seinen Vater in einem Telefonat dazu, mit seinen Geschwistern in die USA kommen zu dürfen.
Gemeinsam mit Enricos drei Kindern und seiner eigenen Tochter, fliegt Toni nach New York zurück.
Seine Hoffnung, der alte Freund würde beim Anblick seiner Kinder Heimweh bekommen, wurde jedoch schnell enttäuscht. Anstatt eine Heimreise zu planen, hat Enrico sich schon auf ein Leben mit seinen Kindern in den USA eingerichtet.
Verzweifelt greift Toni zu einem letzten Mittel, um seinen Freund zu überreden. Er gesteht ihm seine Liebe und das er ihn mehr als alles andere braucht. Nach einer gemeinsamen Nacht, ist Enrico fast so weit, ihm nach Deutschland zu folgen und sich seinen Ängsten zu stellen. Den endgültigen Entschluss, zurück zu kehren, fasst Enrico allerdings erst nach einem Gespräch mit seiner siebenjährigen Tochter. Als sie die Narben ihres Vaters sieht, berichtet sie ihm davon, das auch ihr weh getan wurde. Später erfährt Enrico von Toni, dass sie von einem Red Dragon vergewaltigt wurde. Nach dieser Information hält Enrico nichts mehr in den USA. Noch am selben Tag entschließt er sich zur Rückkehr und nach einigen Wochen Vorbereitung, ist er mit Toni auf dem Weg nach Hause …